Hintersee: Geheimtipp Morgenrunde
MAL WAS ANDERES – HINTERSEE –
Heute möchte ich euch von unseren Morgenrunden erzählen, die Ruby und ich unternommen haben, wenn das Wetter mal tagsüber nicht mitgespielt hat oder aber wir einfach keine Lust hatten durch die Berge zu streifen. In den folgenden Zeilen werdet ihr keine normale Tour (wie Tour: Archenkanzel oder Grünstein) von uns wiederfinden, sondern einen Beitrag über den phantastischen Hintersee, der in unseren Augen verschiedene Facetten hat und tagsüber leider viel zu überlaufen ist. Wir möchten euch unsere Impressionen, die wir oft am frühen Morgen dort hatten, beschreiben und durch ein paar, für uns, wundervolle Fotos unterstreichen. Wenn ihr also auf der Suche nach einer besonderen Tour im Hintersee seid, dann lest weiter!
ZUERST EIN PAAR INFOS ZUM HINTERSEE
Der Hintersee in Ramsau ist ein wahres Naturwunder, das zu Füßen der Reiteralpe und des Hochkalter entstanden ist. Laut Schätzungen entstand der See vor rund 3500 bis 4000 Jahren, als ein Felssturz aus dem Blaueistal vom Hochkaltermassiv die Landschaft veränderte. Der Felssturz bedeckte eine Fläche von 75 Hektar und staute den am Hirschbichl entspringenden Klausbach, wodurch gleichzeitig der Zauberwald entstand.
Die Schönheit des Hintersees ist atemberaubend, aber auch seine Geschichte ist interessant. Um eine weitere Verlandung durch das mitgeführte Geschiebe zu verhindern, wurde etwa 1900 der Klausbach um den Hintersee herumgeführt, bis dieser schließlich in die Ramsauer Ache mündet. Trotz dieser Maßnahmen hat der See heute nur noch ein Drittel seiner ursprünglichen Fläche.
Der Hintersee ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Einheimische, die die Schönheit der Natur und die Ruhe des Sees genießen möchten. Es gibt auch einige beliebte Gasthäuser und Pensionen in der Umgebung des Sees, die Unterkunft und Essen anbieten.
Insgesamt ist der Hintersee ein einzigartiger Ort, der sowohl durch seine natürliche Schönheit als auch durch seine interessante Geschichte beeindruckt. Wenn Ihr die Möglichkeit habt, besucht einfach den Hintersee, Ihr werdet es nicht bereuen.
WARUM DER HINTERSEE ALS MORGENRUNDE
Ja, warum eigentlich nun früh am Morgen eine Runde mit dem Hund um den Hintersee drehen? Diese Frage ist für mich eigentlich recht leicht zu beantworten: Der Hintersee ist ein wunderschönes Plätzchen und am Morgen sehr verschlafen. Zu jeder Jahreszeit insbesondere im Oktober oder aber über Weihnachten/Neujahr ist man stets alleine. Diese Ruhe lieben Ruby und ich sehr.
Im Sommer trifft man dort teilweise einige Fotographen die früh morgens ebenfalls die Schönheit des Hintersees festhalten wollen.
Je nach Jahreszeit (besonders im Sommer und im Herbst) finden sich auch früher am Morgen immer mehr Touristen ein, wodurch es wuseliger und unruhiger wird. Ruby und ich stehen deswegen morgens früh auf, naja eigentlich eher ich aber Ruby kommt immer freudig mit 🙂 .
AUSGANGSPUNKTE AM HINTERSEE FÜR UNSERE MORGENRUNDE
In unserer ersten Variante beginnen wir oft am Parkplatz Pfeiffenmacherbrücke und wandern von hier aus zur Gletscherquellenhütte an den Gletscherquellen.
Die Gletscherquellenhütte ist eine perfekte Möglichkeit, bei längeren Wanderungen eine Pause einzulegen und sich zu stärken. Hier könnt ihr auf einer kleinen Terrasse Euch verpflegen oder im Sommer auch etwas trinken. Bei unseren Morgenrunden ist die Gletscherquellenhütte geschlossen, da wir a) zu früh sind und b) teilweise in der falschen Jahreszeit unser Runde dort drehen 🙂 .
Die Gletscherquellen werden das ganze Jahr über von dem Schmelzwasser des Blaueisgletschers gespeist und sind ein besonderes Highlight. Leider haben wir bisher nur selten die Gletscherquellen in voller Pracht gesehen, meistens sehen wir nur die Felsbrocken überzogen mit Moos. Trotzdem lohnt sich ein Besuch, denn die Umgebung ist atemberaubend und die Ruhe am frühen Morgen unbeschreiblich.
DER ZAUBERWALD
Nachdem wir die Gletscherquellen passiert haben, wandern wir weiter in Richtung Zauberwald. Dieser Ort ist für uns immer wieder ein magischer Anziehungspunkt und bietet eine einzigartige Atmosphäre. Wir lassen das ehemalige Gasthaus im Zauberwald zur Linken liegen und halten uns entlang der Ramsauer Ache. Der Weg ist mit teilweisen großen Felsbrocken versehen, was dem Zauberwald erst seinen besonderen Charme verleiht. Leider habe ich keine Bilder von diesem Teil unserer Wanderung .-( , aber ich kann euch versichern, dass es sich lohnt, diesen Weg zu beschreiten. Wir überqueren eine Brücke und halten uns weiter links entlang der Ramsauer Ache.
Für mich beginnt hier erst der eigentliche Zauberwald, und die Natur zeigt sich jedes Mal von ihrer beeindruckendsten Seite. Entlang der Strecke, die direkt an der je nach Jahreszeit und Wetter tosenden Ache verläuft, hat man teilweise das Gefühl, dass es sich wie eine Klamm anfühlt. Ich bin jedes Mal aufs Neue beeindruckt von der Kraft und Schönheit der Ache, die hier hinabschießt. Die Ruhe und Einsamkeit der Umgebung lädt mich oft zum Verweilen und Träumen ein.
Die Landschaft ist geprägt von lauter Felsbrocken, die aus dem Blaueistal vom Hochkaltermassiv stammen. Diese Felsbrocken sorgen für eine zauberhafte Atmosphäre, die einen den gesamten Weg begleitet. Leider kann ich dies nur für die Morgenrunde bestätigen, da die Strecke tagsüber und besonders bei schönem Wetter sehr überlaufen ist.
Am Hintersee
Am Ende des Pfades, direkt am Hintersee, befindet sich ein kleiner Kiosk, der in der kalten Jahreszeit auch Glühwein verkauft. Natürlich haben wir uns bei unserer Morgenwanderung noch keinen Glühwein gegönnt, da der Kiosk noch geschlossen war und ich auch keinen Alkohol trinke :-).
Insgesamt ist dieser Wanderweg ein absolutes Highlight für alle Naturliebhaber und ich kann ihn nur wärmstens empfehlen. Besucht ihn am besten früh am Morgen, um die Schönheit und Ruhe in vollen Zügen genießen zu können.
Die zweite Variante ist die Kürzere, denn der Startpunkt ist dann für uns direkt in der Nähe des Kiosk am Hintersee. Der Parkplatz Seeklause.
Beide Varianten starten am Hintersee für uns am gleichen Punkt. Die erste Variante ist natürlich ein wenig länger, da der Weg bis zum Hintersee und zurück zum Parkplatz Pfeiffenmacherbrücke mit eingerechnet werden muss.
Je nach Zeit und Lust entscheiden wir uns für die erste oder zweite Variante.
DIE IMPRESSIONEN DES HINTERSEES UND UMGEBUNG
Die Runden, wenn es morgens noch dämmert und leichter Nebel herrscht, so dass man den See kaum überschauen kann sind sehr angenehm. Man hat das Gefühl, dass wir beide komplett alleine sind.
Es gibt aber auch andere Tage im Sommer an denen die frühe Morgensonne die Reiteralpe in dem Licht der ersten Sonnenstrahlen erscheinen lässt.
Mit den folgenden Bildern möchte ich Euch die verschiedenen Seiten des Hintersees nahebringen. Die Bilder sind aus verschiedenen Jahreszeiten und zeigen.
Fazit
Ja, welches Fazit ergibt sich nun aus diesem Beitrag eigentlich nur einer 🙂 . Der Hintersee ist für mich am Morgen ein riesen Highlight und gehört für jeden Berchtesgaden Urlaub für mich dazu. Am schönsten finde ich die erste Variante an der Ramsauer Ache entlang. Hier muss man lediglich beachten, dass dieser Weg teilweise nicht begehbar ist mit Kinderwagen oder aber auch Rollstühlen! Ansonsten sind diese beiden Varianten eine sehr leichte kleine Wanderung ohne jegliche Mühe.
Was mich leider ein wenig traurig macht ist die Rücksichtslosigkeit einiger Touristen, die dieses schöne Fleckchen Erde leider als Ihre Mülltonne betrachten.
Lasst es mich wissen, ob Ihr ebenfalls mal eine Morgenrunde am Hintersee gemacht habt und ob Euch diese gefallen hat.
Ruby und Martin