Die Archenkanzel: Eine Wanderung mit spektakulärem Panorama auf den Königssee
AUF ZUR ARCHENKANZEL
Es war wieder einmal an der Zeit für ein Abenteuer in den Bergen und dieses Mal hatten Ruby und ich uns entschieden, die Archenkanzel mit Blick auf dem Königssee zu besuchen. Wir waren zwar bereits im Oktober 2022 dort gewesen, aber ich hatte Lust auf eine einfache Wanderung mit einem wunderschönen Ausblick.
Die Archenkanzel am Königssee ist ein beliebtes Ausflugsziel im Berchtesgadener Land und bietet eine atemberaubende Aussicht auf den Königssee und die umliegende Landschaft. Sie ist 1346 m hoch und von ihr aus kann man auf den 750 m tieferliegenden Königssee und die Wallfahrtskirche St. Bartholomä blicken. Jedes Mal, wenn wir dort sind, versuchen wir, so lange wie möglich dort zu bleiben, um die Landschaft, den Ausblick und die einmalige Ruhe zu genießen. – Leider hat es dieses Mal mit der Ruhe nicht geklappt -.
Unser Ausgangspunkt für diese eigentlich leichte Wanderung war der gleiche wie bei der Grünsteinwanderung an Heiligabend ein paar Tage zuvor (wenn ihr mehr über den Weg zur Grünsteinhütte wissen möchtet, schaut gerne in meinem verlinkten Beitrag über den Grünstein vorbei).
Tourdaten
Tour: | Wanderparkplatz Hammerstiel – Grünsteinhütte – Kührointalm – Archenkanzel – Kührointalm – Schapbachalm – Wanderparkplatz HammerstielHammerstiel |
Start: | Wanderparkplatz Hammerstiel |
Zeit: | ca. 4:30 Std. mit Pause |
km: | 14,5 km |
Höhenmeter: | ca. 850 hm |
Die Bilder von unserer Tour könnt Ihr hier anschauen.
Das Video zur Tour könnt Ihr auch direkt auf YouTube schauen.
Unterwegs zur Grünsteinhütte
Ruby und ich machten uns erneut auf den Weg zur Grünsteinhütte, schnaufend und genügsam den teils steilen Weg entlang. Wir hatten das Glück, nette Einheimische auf dem Weg zu treffen, mit denen wir uns unterhalten und eine willkommene Abwechslung genießen konnten. Durch das Pläuschen hatte ich die Möglichkeit, meinen Puls wieder in einen normalen Bereich zu bekommen. Es ist immer schön, sich unterwegs mit anderen freundlichen Menschen zu unterhalten und eine willkommene Abwechslung vom Alltag zu genießen. Denn Stress hat man im Alltag genug.
Nach unserem netten Plausch gingen wir weiter den Wirtschaftsweg hinauf, bis wir an der Abzweigung zum Steig ankamen. Ruby entschied natürlich wieder für uns, dass wir den Steig nehmen würden – wie könnte es auch anders sein? Also machten wir uns auf den Weg hinauf zur Grünsteinhütte. Heute musste ich ein wenig mehr kämpfen, um in meinen Rhythmus zu kommen – es fiel mir deutlich schwerer als beim letzten Mal.
Schnaufend erreichte ich zusammen mit Ruby die Grünsteinhütte und ich muss sagen, wir wurden erneut mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt. Es lohnt sich immer, den Aufstieg zu meistern und die wundervolle Aussicht zu genießen.
Der Waldpfad
Der Weg, den wir nun eingeschlagen haben, verlief die ganze Zeit hindurch durch den Wald, sodass wir nur manchmal an einigen Stellen die umliegende Landschaft betrachten konnten. Das störte mich nicht weiter und Ruby schien es auch egal zu sein. Sie schaute mich nur bei den steileren Teilstücken vorwurfsvoll an und fragte mich, wo ich denn bleiben würde. Jedes Mal, wenn sie das macht, muss ich grinsen und versuche ihr zu erklären, dass ein alter Mann kein D-Zug ist 🙂 .
Am Ende dieses Waldpfades kamen wir langsam in die Schneefallgrenze und es wurde glücklicherweise immer weißer. Ruby fing an durchzudrehen und rannte ständig wie von der Tarantel gestochen herum. Ich muss sagen, sie ist wirklich verdammt schnell. Es ist aber auch schön zu sehen, wie sehr sie sich freut und als Hundebesitzer hat man den Eindruck, dass der eigene Hund sogar lächeln kann 🙂 .
Auf zur Kührointalm
Am Ende des Waldpfades kamen wir an den Wirtschaftsweg, der rechts in Richtung Schapbachalm und links zur Kührointalm verlief. Natürlich mussten wir links herumgehen. Der gesamte Wirtschaftsweg bis zur Kührointalm war mit Schnee bedeckt und je höher wir kamen, desto mehr Schnee schien es zu geben. Das freute Ruby schon eine ganze Weile. Sie rannte von einer Seite zur anderen und konnte sich gar nicht mehr aus dem Schnüffeln, Springen und Rennen herausholen.
Nach einiger Zeit konnten wir das Trainingszentrum der Bundespolizei in der Ferne erblicken. Das Trainingszentrum liegt in unmittelbarer Nähe der Kührointhütte, was uns verriet, dass es nun nicht mehr weit bis zur Archenkanzel war.
Die Kührointhütte ist eine kleine bewirtschaftete Berggaststätte, in der Wanderer, Bergsteiger oder auch Mountainbiker einkehren und regionale Köstlichkeiten aus der Alpenregion genießen können. Von der Terrasse aus hat man einen wundervollen Blick auf den majestätischen Watzmann mit seiner Frau und seinen Kindern. Wir brauchten noch ein paar Minuten auf dem immer rutschigeren Weg aus festgefahrenem Schnee. Leider hatte ich meine Grödeln nicht dabei, das wäre um einiges leichter gewesen. Aber dank meiner Wanderstöcke hatte ich immer guten Halt.
Der Weg zur Archenkanzel
Sobald wir die Kührointhütte erreicht hatten, machten wir uns auf den Weg in Richtung Archenkanzel. Von hier war es nicht mehr weit, nur etwa 20 Minuten. Der Schnee war hier viel höher als auf dem Wirtschaftsweg, da hier keine Autos mehr fuhren. Ruby und ich stapften weiter tapfer durch den Schnee und stellten uns vor, alleine an der Archenkanzel zu sein. Wir kamen immer näher an die Archenkanzel heran, vorbei am Radparkplatz und der Abzweigung zum Rinnkendlsteig hinunter nach St. Bartholomä. Noch eine kleine Anhöhe hinauf und wir hatten es geschafft. Nun die Ernüchterung: Zwei weitere Wanderer waren bereits dort und genossen ebenfalls die Aussicht. Da war doch was mit Ruhe 🙂 .
Ankunft an der Archenkanzel am Königssee
Endlich angekommen konnten wir die wunderschöne Aussicht genießen. Obwohl das Wetter bewölkt war, bot sich uns ein spektakuläres Panorama. Von hier aus konnten wir den tief eingebetteten Königssee in seiner ganzen Pracht bis zur Salet sehen. Die Farbe des Königssees reichte von stahlblau bis grün an den Ufern. Die steil aufsteigenden Felswände sind gigantisch und imposant zugleich. Kein Wunder, dass der Königssee zusammen mit dem Watzmann das Herzstück der Berchtesgadener Alpen ist. In der Ferne, am Ende des Königssees, konnte man die Saletalm sehen und in der gleichen Richtung nur ein paar Höhenmeter höher das Steinerne Meer. Die Schönfeldspitze, geformt wie eine Pyramide, und der Hochkönig waren auch zu sehen.
Erst einmal nahm ich den Rucksack ab und versorgte Ruby mit Wasser. Danach setzte ich mich auf die erste Bank. Ruby sprang auf die Bank und setzte sich neben mich , um sich an mich zu kuscheln und ein paar Leckerchen zu ergattern. Nach ungefähr 10 Minuten kamen immer mehr Wanderer zur Archenkanzel, wodurch es immer unruhiger wurde. Ruby ist leider ein wenig nervös und kam durch die ständig neuen Leute nicht mehr zur Ruhe, weshalb ich mich entschloss nach relativ kurzer Zeit, wieder mit Ruby aufzubrechen und den Heimweg anzutreten.
Frühzeitiger Aufbruch
Wir packten alles zusammen, setzten den Rucksack auf und machten uns auf den Weg zurück zur Kührointhütte. Wir ließen die Hütte links liegen und folgten dem Wirtschaftsweg hinunter in Richtung Schapbachalm. Ein paar Autos fuhren an uns vorbei. Nach einer Weile führte eine Abzweigung in ein kleines Waldstück. Durch diese Abkürzung konnten wir ein paar Meter einsparen und weiteren Autos aus dem Weg gehen. Der Schnee wurde mittlerweile immer weniger. Am Ende des Waldstückes bot sich wieder eine atemberaubende Aussicht zur Schapbachalm und ihren Wiesen. Man hatte das Gefühl, alleine auf der Welt zu sein. Keine Menschenseele war zu sehen. Wir gingen ein wenig langsamer als zuvor entlang des Wirtschaftswegs, um den Anblick und auch die Ruhe zu genießen. Nach einer Weile kreuzten wir die Schapbachalm.
Im Sommer sollte man unbedingt einen Abstecher zur Schapbachalm machen. Diese Alm ist während der warmen Monate bewirtschaftet und bietet Wanderern, Bergsteigern und Mountainbikern eine gute Möglichkeit, sich auszuruhen und das Panorama zum Watzmann zu genießen. Eine Empfehlung ist der eigene Käse der Schapbachalm.
Ruby entdeckte am Wegesrand eine Wassertränke aus der an der Seite das überschüssige Wasser austrat. Meine kleine Motte nahm dies zum Anlass das sogenannte „Wasser beißen“ zu vollziehen 🙂 . Ohne ein Zeichen von Müdigkeit versuchte Ruby durch Ihr ins Wasser beißen, das ausgetretenen Wasser aufzuhalten. Es war ein lustiges Schauspiel. Als ich weiterging und schon ein paar Meter entfernt war entschied sie sich aber doch dafür, dass das Wasser gewonnen hat und es kein Sinn mehr macht. Wir folgten dem Weg weiter von den Wiesen in ein Waldstück, bis wir an eine Kreuzung kamen. Dort bogen wir in Richtung Wanderparkplatz Hammerstiel ab und erreichten unser Endziel nach ein paar negativen Höhenmetern.
Ende eines schönen Tages
Der Tag war wirklich aufregend und abenteuerlich gewesen, voller spektakulärer Ausblicke und kleinen Herausforderungen. Wir hatten uns schnaufend, aber zufrieden den teils steilen Weg in Richtung Grünsteinhütte hinauf geschraubt und waren belohnt worden mit einem wundervollen Panorama. Auf unserem Weg zur Archenkanzel hatten wir die Schönheit der verschneiten Berge in vollen Zügen genossen und uns sogar eine kleine Pause gegönnt, um die Aussicht zu bestaunen.
Doch am Ende hatten Ruby und ich es geschafft und waren stolz auf unsere Leistung. Auf dem Rückweg an der Schapbachalm vorbei und den Watzmann im Rücken. Nun, am Wanderparkplatz angekommen, freuten wir uns darauf, unsere Füße bald hochzulegen. Es war ein wirklich erfüllter Tag gewesen und wir hofften, dass wir bald wieder eine solche Tour machen könnten.
Der Untersberg leuchtete am Wanderparkplatz im letzten Licht des Tages. Ich machte noch ein paar Fotos, bevor wir uns auf den Rückweg zu unserer Ferienwohnung machten. Es war ein wunderschöner Tag und der Anblick des Untersbergs war atemberaubend. Ich hoffe, dass ich diese Erinnerungen für immer behalten kann.
Ruby und Martin
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